Urlaub Schweden 2014 in Karlskrona und Umgebung

 

Tag 1 - Anfahrt

 

Dank guter Vorbereitung kommen wir streßfrei und pünktlich zuhause weg, jetzt warten zuerst einmal knapp 1200km Fahrt auf uns. Der Volvo ist gut beladen und die Thermoskanne voll mit heißen Kaffee.

Nach München verlieren wir fast eine Stunde im Stau, nur wegen einer Baustelle. Das macht uns nicht viel aus, da wir eine großzügige Zeitreserve eingeplant haben, für ebendiese Fälle. Die Hälfte ist davon ja noch übrig und ich vermute, daß wir einen Teil davon um Berlin verbrauchen werden, da ich mir das ähnlich wie München vorstelle und wir genau zum Freitagnachmittagsverkehr in der Gegend sein werden. Erstaunlicherweise nimmt der Verkehr aber nach Nürnberg kontinuierlich ab und die Berlin-Umfahrung war überhaupt kein Streß- oder Verzögerungsfaktor. Weiter geht es nach Norden und langsam wird es dunkel und wir fressen Kilometer um Kilometer.

Über Usedom geht es dann nach Osten in Richtung Swinmünde in Polen, wo um 01:00 unsere Fähre nach Schweden ablegen soll, was sich in Kürze als Planungsfehler herausstellen soll. Ich habe nämlich einen Fehler bei der Planung gemacht und mir Swinemünde nicht genau auf der Karte angesehen, sondern angenommen, daß der Fährhafen ohnehin gut beschildert sein würde. Nunja - wir queren die Grenze und auch kurz danach die Ortstafel. Da nichts anderes angegeben ist, bleiben wir auf der Straße und landen im Zentrum. Dort kommen wir auch nicht weiter, also fahren wir wieder zurück und sehen einen Wegweiser, mit so etwas wie einem Schiff und folgen ihm. Ein paar Kilometer später endet die Straße bei einer Fähre, allerdings sicher nicht die große nach Schweden. Melanie steigt aus und erkundigt sich - ich folge mit dem Navi in der Hand und der Mitarbeiter dort zeigt mir einen Punkt, zu dem ich fahren soll. Ok, also wieder retour und wir landen wieder bei einer kleinen Fähre. Ich schicke Melanie wieder zum Fragen und sie sagt, daß wir einfach auf die kleine Fähre fahren soll, die bringt uns hin. Mir ist das alles unverständlich - es gibt auch weiterhin keine Beschilderung oder Wegweiser. Nachdem wir auch von einem zweiten Mann auf die Fähre gewunken werden, erzählt mir Melanie, den Rest und dann ist es klar - die kline Fähre, die im übrigen für uns konstenlos ist, bringt uns zum Fährhafen, in welchem die großen Fähren ablegen. Es gibt keine Brücke - na das muß man erst einmal wissen.

Dann geht sie Odyssee weiter - wir finden zwar ein Gebäude und auf Nachfrage auch einen Schalter unserer gebuchten Fährlinie, der ist aber unbesetzt. Ok - vielleicht sind wir zu früh dran - die angeschriebenen Öffnungszeiten scheinen ohnehin ignoriert zu werden. Langsam werde ich nervös - aber beim Hinausgehen kommen uns zwei Damen entgegen, von denen eine immerhin das Logo unserer Fährlinie auf der Bluse trägt. Wir verfolgen sie also wieder zu dem besagten Schalter, der dann auch gleich öffnet und erfahren, daß wir hier falsch sind - klar, was denn auch sonst? *grmpf*. Allerdings ist sie dann auch sehr hilfsbereit und zeigt uns vom Fenster aus, wo der PKW-Check-in sich befindet und ein paar Minuten später stehen wir endlich in der richtigen Schlange. Von unseren zwei Stunden Zeitreserve sind gerade einmal 20 Minuten übriggeblieben.

Als wir drankommen geht der Check-In schnell, dank Buchung und Zahlung übers Internet - und wir werden zur Fähre gewiesen. Dort dauert es dann allerdings ewig, die Entladung erfolgt tröpfchenweise - warum auch immer. Damit es zu keinen Verzögerungen kommt, werden wir sogar schon in die Fähre eingewiesen, während noch immer LKWs aus deren Bauch kriechen. Nun gut - es ist geschafft - das Auto parkt und wir nehmen unser vorbereitetes Nachtgepäck und suchen unsere Kabine. Die ist klein und zweckmäßig, aber immerhin mit Dusche und WC ausgestattet. Wir gehen noch einmal an Deck, trinken ein Bier aus dem Shop, währen die Fähre ablegt. Dann kommt auch schon die Müdigkeit und wir gehen zurück. Melanie nimmt das obere Bett und ich mache es mir unten halbwegs bequem un stelle den Wecker auf eine Stunden vor Ankunft.

Ich wache erstaunlich erholt auf und genieße den Konfort einer Dusche, bevor wir unsere Sachen packen und an Deck gehen, um das Einlaufen in den Hafen von Trelleborg mitzuerleben. Der Volvo sieht nun zum erstenmal seine Heimat, als wir aus der Fähre fahren. Ausgeschlafen und entspannt gewöhnen wir uns an den entspannten schwedischen Verkehr und knapp drei Stunden später parke ich das Auto vor hinter unserem Ferienhaus. Endlich da.

Wir werden auch gleich von Max&Lena, den Vermietern, äußerst nett begrüßt und ind die Gepflogenheiten eingewiesen. Das Häuschen ist genau so, wie wir es uns vorgestellt haben und wir fühlen uns von Anfang an wohl. Auch die ruhige und schöne Gegend läßt einen entspannten Urlaub vermuten.

Nachdem alles entladen ist und die Betten bezogen, fahren wir gleich noch nach Karlskrona, eigentlich um einzukaufen, aber auch um einen Blick auf das Stadtfest zuwerfen, von dem uns Max erzählt hat. Dieses ist eine Mischung aus Markt und Schau, wir schlendern durch, essen zwischendurch Sillamacka, gebratenen Hering auf Brot. Dann kaufen wir noch das nötigste ein und fahren zurück. Es gibt ein frühes Abendessen und ebenso früh gehen wir ins Bett.

Bildergalerie Tag 1
     

 

 

 

Tag 2 - erste Erfolge

 

Zum Frühstück gibt es Kannelbullar (Zimtschnecken) und Kaffee, sowie Kakao.

Danach fahren wir nach Ronneby, zum Loppis (Flohmarkt) in den Brunnspark. Der Park ist wunderschön, in einem regelrechten Märchnwald und wir spazieren erst einmal eine Stunde, bevor wir uns dann den Flohmarkt ansehen. Wir entdecken einige Kuriositäten, können uns aber nirgends zu einem Kauf entschließen. Also - ab zum Angeln, die Vorfreude ist ja groß.

Nach dem Mittagessen, schnappen wir uns ohne taktische Überlegungen ein paar Angelsachen und fahren mit dem Boot hinaus. Das muß vorsichtig erfolgen, daß das Wasser sehr niedrig ist und wir natürlich keinen Schaden am Boot oder am Propeller verursachen wollen. Deswegen klappen wir dann auch immer den Motor nach oben und rudern die flachsten Stellen an.

Nachdem die ersten Stelllen erfolglos beangelt wurden, merke ich an, daß einem auch hier die Fische nicht von selber ins Boot springen. Wir fahren ein Stück weiter. Der Wind treibt unss in immer flacheres Gebiet und ich will gleich wieder etwas weiter nach draußen rudern, als es die erste Attacke gibt. Dreimal verfehlt der Hecht meinen Köder, bevor er aufgibt. Der Puls steigt und ich werfe die Stelle noch ein- zweimal an, aber jetzt tut sich nichts mehr. Auch ein Köderwechlsel ändert daran nichts. Das Booot treibt weiter auf die Stelle zu, auf einmal sehen wir den Hecht, er wird vom Boot vertrieben und schwimmt an uns vorbei. Hui - das wäre schon ein ordentlich Fisch gewesen (vermutlich der größte des Tages).

Wechselhaftes Wetter prägt die nächste Stunde. Wir fahren verschiedene Flachstellen an, bekommen auch immer wieder Nachläufer und Attacken auf unsere Köder, aber nicht einer der Hechte will hängenbleiben. Egal - spannend ist es und wir haben jetzt schon mehr Fischkontakt als im bisherigen Jahr zuhause.

Nach mehreren Standortwechseln, fahren wir dann zum Ende der Halbinsel, dort ist es nicht mehr so flach und eher felsig. Kurz drauf fängt Melanie den ersten Schwedenhecht. Ein 47er beißt auf einen grünen Twister und zeigt uns gleich, daß die Schärenhechte kräftig sind. Nach einem Foto läßt Melanie ihn ins Wasser zurück und der Hecht schwimmt schnell in die Tiefe.

10 Minuten später ein Biß bei mir und der Fisch nimmt ordentlich Schnur. Dann sitzt er fest und ich spüre nichts mehr. Erst, als ich das Boot langsam zu der Stelle ziehe, ist auf einmal wieder Bewegung drin. Kurz darauf halte ich einen kräftigen 65er Hecht in den Händen, gebissen hat er auf einen rot/weißen Abu Hilo-Wobbler. Schwedisch halt.

Dann schnappt sich bei Melanie noch ein 41cm-Hecht einen Lipless-Crankbait und ich kann kurz vor der Rückfahrt noch einen 56er auf einen schlanken, goldenen Wobbler landen.

Alle Hechte sind wirklich fit und die Attacken sind hammerhart.

Zum Abendessen gibt es Pitt Y Panna und kühles Bier. Danach schauen wir ein paar Folgen "Die Munsters" und lassen die Hechte noch einmal vor unserem geistigen Auge Revue passieren.

Bildergalerie Tag 2
     

 

 

 

Tag 3 - Museum

 

Nach dem Frühstück mit Kaffee und Kannelbullar, beschlossen wir, daß der windige Tag wenig zum Angeln einladet, sich dafür aber umso mehr für einen Besuch des Marinemuseums anbietet.

Wir fangen gleich mit einer Führung auf dem U-Boot "Neptun" an, ein dieselektrisches Boot aus den Zeiten des kalten Krieges. Gleich daneben liegt die "Hajen" (Hai), das erste schwedische U-Booot aus dem Jahre 1904.

Danach gibt es Mittagessen, wir machen es wie die Schweden und bedienen uns am Buffet mit landestypischen Gerichten.

Weiter geht es durch die Modellhalle, das Zeughaus und die Galeonsfigurenhalle zu den moderneren Ausstellungen. Nach dem für uns obligaten Kauf eines Kühlschrankmagneten, beschließen wir, zu unserer Hütte zurückzufahren.

Kaum saßen wir im Auto, schon kommt zum Wind auch noch Regen dazu und wir machen nur noch einen Stop im Geschäft, wo wir neben Bier auch noch Falukorv (Wurst zum Braten) und Potatissallad (Kartoffelsalat) kaufen.

Bei der Hütten angekommen, wird nicht nur der Einkauf verstaut, sondern auch die ganzen Angelsachen wandern endlich hinein, so daß wir aufgrund unserer Erfahrungen des zweiten Tages, eine bessere Köder- und Geräteauswahl treffen können. Das wir dann nach dem Abendessen auch gemacht. Wir sortieren die Köder nach den neuen Kriterien und basteln Vorfächer aus Stahl und Titan.

Wir werden sehen, was das Wetter bringt, sonderlich rosig schaut es lt. Vorhersage nicht aus - und das für den Rest des Urlaubs.

Bildergalerie Tag 3
   
     

 

 

 

Tag 4 - Widrigkeitshechte

 

Das traditionelle Frühstück aus Kaffe und Kannelbullar schmeckt auch heute wieder gut und der Blick aus dem Fenster verheißt eine Wetterbesserung. Der Himmel ist blau und der Wind ist nicht mehr so stark wie gestern.

Das kann nur eines heißen: Angeltag 2 steht in den Startlöchern.

Mit relativ kleiner Ausrüstung machen wir uns auf den Weg zum Boootsteg. Der kleine Außenborder springt zuverlässig an und schon heißt es "Leinen los". Diesmal wollen wir dort beginnen, wo wir letztes Mal aufgehört haben, da dort das Wassr etwas tiefer ist und das bei Wind sicher kein Nachteil ist.

Bei Melanie beißt der erste Hecht des Tages, ein kleiner aber feiner Schärenhecht, eine halbe Stunde später bekomme ich einen Biß, der mir fast die Rute aus der Hand reißt. Man kann anhand der Attacken nicht auf die Größe des Hechtes schließen, so gut sind sie alle in Form.

Leider frischt der Wind auch wieder auf, was das Angeln vom Boot aus auch nicht einfacher macht. Also suchen wir uns auf einer der vielen Schäreninseln ein windgeschütztes Plätzchen zum Anlanden und machen das Boot an einem Stein fest. Lauschig platziert und im Windschatten zücken wir unsere Taschenmesser und verzehren die mitgebrachte Jause, dazu ein kühles schwedisches Bier aus der Dose. *Prost und Petri Heil*

Danach lassen wir uns auf der Außenseite der nächsten Insel entlangwehen und fangen die nächsten Hechte. Interessanterweise beißen sie bei Melanie auf die selben zwei Köder, einen grünen Twister und einen gelb/blauen StrikePro Flapjack. Ich habe alle Hechte auf andere Köder gefangen, egal ob Blech, Gummi oder Holz.

Zur Abwechslung beißt bei mir auch ein ca. 20cm Barsch - wunderschön gefärbt und gezeichnet. Dieser sprengt unsere Statistik, nach der wir beide gleich viel fangen.

Am späteren Nachmittag beschließen wir, daß wir noch einen Platz beangeln und tuckern gemütlich dorthin.

Auf einmal - ein Biß bei mir - ich rufe zu Melanie "Fisch!" - 5 Sekunden später kommt von ihr zurück "Fisch!" und wir drillen gleichzeitig zwei ordentliche Hechte.
Meiner zieht in der Tiefe Bahnen und nimmt zwischendurch Schnur von der Rolle. Melanies Hecht springt zuerst und kämpft an der Oberfläche. Sie landet ihn ohne Probleme und nach einem Erinnerungsfoto darf er, wie alle anderen zuvor, wieder in die Ostsee zurück. Ich lande derweil meinen Hecht, der ein Zwilling des anderen sein könnte (siw waren auch 71cm und 72cm lang) und auch er schwimmt nach dem Fototermin gleich wieder zurück ins Tiefe, nachdem er sich ein, zwei Minuten auf meiner Hand liegend erholt hat. Lautlos und elegant gleitet er geradezu majestätisch nach unten.

Mit einem Dauergrinsen steuern wir das Boot zurück und lasssen den Tag gemütlich ausklingen. Es steht 6:6 (+1 Barsch).

Bildergalerie Tag 4
   
     

 

 

 

Tag 5 - Shopping

 

Das Heulen des Windes und der prasselnde Regen in der Nacht verheißen, daß heute wohl kein Angeln angesagt sein würde.
Der Regen hat dann zwar aufgehört, aber der Wind läßt es nicht zu, mit dem kleinen Boot hinauszufahren.

Also fahre ich stattdessen mit dem Auto zum Geschäft und kaufe für ein erweiteres Frühstück ein. So beginnen wir den Tag dann halt mit Kaffee/Kakao, weichen Eiern, warmen Toast mit Marmelade und Honig.

Als nächste folgen wir dem Tip, den ich in einem Forum bekommen habe und fahren nach Karlshamn. Dort kaufen wir ein paar Köder und Fliegenbindesachen im örtlichen Laden, danach essen wir sehr guten Fisch im Restaurant neben der Räucherei. Wir beschließen, vor dem Nachhausefahren noch einmal dort vorbeizuschauen und ein paar Leckereien als Mitbringsel einzukaufen. Deren Sortiment ist nämlich klasse.

Als nächstes schauen wir uns die Ausstellungsobjekte im Blekingemuseum an und kaufen dort ein paar Glasperlen, wie sie schon die Wikinger hergestellt haben.

Dann suchen wir den nächsten Angelshop auf, auch dort wird unser Ködersortiment fleißig erweitert.

Der dritte Angelshop hat geschlossen, also kaufen wir nur noch für das Abendessen ein, kochen uns was Gutes und dann geht es ans Begutachten der Einkäufe. Danach bringe ich Melanie noch bei, wie man meine Kreation eines Schlagschnurknotens macht.

Pläne für die nächsten Tage werdn geschmiedet, das Wetter wird dann wohl bei der Auswahl helfen.

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Tag 6 - Windige Hechte

 

Man könnte es Aprilwetter nennen, was sich heute beim Frühstück dem Blick aus dem Fenster darbietet.

Nun gut, dann machen wir einen Ausflug. Die Fähre nach Aspö bietet uns die Möglichkeit, den Schärengarten aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Auf Aspö angekommen, fahren wir zuerst zum Kastell, das im 17. Jhdt. erbaut wurde. Leider hat es geschlossen, so schauen wir es und halt von außen an und genießen den Blick aufs weite, noch immer sturmgepeitschte Meer.

Eine Rundfahrt, bei der wir uns wie im Märchenwald vorkommen und ein schönes Häuschen nach dem anderen. Während der Rückfahrt fängt es an, aufzureißen und wir haben bei der Ankunft schon wieder großteils blauen Himmel.

Bei einer Mittagsjause beschlie0en wir, das Wetter zu einer weiteren Angesession zu nutzen.

Auch wenn es schöner aussieht, der Wind nimmt wieder zu. Das macht es uns nicht unbedingt leichter. Trotzdem fange ich einen Hecht mittlerer Größe.

Nach einem weiteren Standortwechsel machen wir eine windgeschützte Bucht ausfindig, dort flüchtet gleich einmal ein Hecht vor dem Schatten des Bootes. Kurz darauf hat Melanie eine Attacke kurz vor dem Boot und erschreckt sich mindestens ebenso, wie der Hecht, der das aulöste.

Es dauert aber wieder nicht lange, und Melanie ruft "Fisch!". Ein 62cm langer Hecht liefert einen guten Drill mit schönen Fluchten und Sprüngen, bis er dann gelandet und nach einem schnellen Foto wieder zurückgesetzt wird.

Ich fange dann noch einen 60er und so beenden wir die Angelsession und fahren zurück zu unserer Hütte, da sich unsere Vermieter zum Verabschieden angesagt haben.

Der morgige Tag ist im Groben geplant - wenn alles klappt, könnte sich noch einmal Rutenschwingen ausgehen - man wird sehen.

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Tag 7 - Stormy Pikes

 

Der letzte Tag vom Urlaub ist ja immer ein bißchen seltsam. Kaum hat man sich eingewöhnt (wobei das hier sowieso schnell ging), schon denkt man im Hinterkopf an die Planung der Heimreise.

Immerhin - das Frühstück fängt an mit Äpplekaka (Apfelkuchen) und Vanillesauce. Das habn uns gestern abend Max und Lena, unsere Vermieter, noch zum Abschied vorbeigebracht, weil sie selber heute schon ab in den Urlaub geflogen sind. Von ihrere Seite aus, haben wir nicht viel zu machen. Kühlschrank, Boiler und die Fußbodenheizung im Bad ausschalten, dann noch den Boden kehren/saugen. Naja - wir werden das Häuschen trotzdem etwas genauer putzen, da wir es gewohnt sind, alles so zu hinterlassen, wie wir es vorgefunden haben. Dazu gehören auch Küche, Bad und WC.

Der Apfelkuchen und die Vanillesauce sind übrigens extrem gut - nur daß wir uns gestern den Bauch schon mit geräuchertem Lachs, Gravad Lachs und dazu Dill/Senf/Mayo-Sauce und Knäckebrot (und das nicht von Wasa, sondern ein richtig gutes) vollgeschlagen haben und dann nur mehr die Hälfte vom Kuchen und der Sauce schafften.

Heute machen wir uns auf den Weg zur Fischräucherei in Karlshamn, Mitbringsel für unsere Freunde und Verwandten, sowie uns selber einkaufen.

Von der Fülle des Angebots schier überfordert - und noch dazu schauen die Sachen einfach auch saugut aus, pendeln wir zwischen Räucherfischtheke, Frischfischtheke, Saucenvitrine und Souvenirregalen hin und her. Irgendwann haben wir dann doch unsere Auswahl getroffen und die nette Dame hinter der Theke berät unss zusätzlich noch ausgezeichnet. Auch das Abendessen nehmen wir gleich mit. Es gibt Hummersuppe, Dorsch- und Lachsgratin. Nicht einmal die Rechnung schreckt uns, obwohl wir ungefähr doppelt so viel eingekauft haben, wie ursprünglich am Plan stand.

Nachdem wir die Sachen "heim"-gebracht haben, schwanke wir, was wir mit dem Nachmittag anfangen. Noch einmal angeln wäre interessant, ein Ausflug auf die Inseln Almö und Hasslö ebenso. Na, das läßt sich ja kombinieren, indem wir ins Auto einfach eine kleine Auswahl Angelgeräte packen und losfahren. Nach einer kleinen Inselrundfahrt mit kurzen Besichtigungspausen (z.B. Häfen - die mich immer wieder faszinieren, vor allem, wenn es sich nicht um eine Yachtmarina handelt, sondern um Arbeitsschiffe, vom Fischkutter über Rettungsboote oder Küstenwachschiffe) parken wir am Rande eines Naturschutzgebietes und nehmen unsere Angelsachen. Ja, angeln ist dort erlaubt.

Der Wind nimmt immer mehr zu, so sind wir recht froh, nicht mit dem kleinen Angelboot irgendwo draußen zu sein, sondern wir durchqueren eine urige Landschaft und wollen zu einer Halbinsel, die eigentlich nur ein großer, bewachsener Felsen ist. Kaum habe ich ausgeworfen, bekomme ich nach ein paar Kurbelumdrehungen einen Biß auf einen Toby-Blinker. Ein massiger 80er Hecht liefert einen starken Drill und wird nach einem schnellen Foto wieder zurückgesetzt. Da er dafür von mir etwas ungeschickt zwischen den glitschigen Steinen platziert wurde, will ich ihn noch einmal nehmen und umdrehen, was er mit einem heftigen Schwanzschlag quittiert und ins freie Wasser schießt - wie um mir zu zeigen, daß er für so eine Kleinigkeit doch keine Hilfe von so einem lästigen Menschen benötigt.

Wir fischen uns langsam um die halbinsel herum, als ich auf einem Platz bleibe, damit Melanie die ersten Würfe in der möglicherweise vielversprechenden Bucht machen kann. Mein Plan geht auf und schon krümmt sich ihre Rute. Ein äußerst wehrhafter Hecht von gut 60cm Länge läßt sich lange nicht landen, sondern wehr talle Versuche mit kräftigen Kopfstößen und kurzen Fluchten ab. Als es dann doch gelingt, geht es auch recht schnell. Der gut zu erreichende Haken wird gelöst, ein Erinnerungsfoto gemacht und der tapfere Kämpfer wird von Melanie sanft ins Wasser gesetzt. Dort gleitet er in die Tiefe und bleibt für gut eine Minute, schön für uns sichtbar, am Grund stehen. Dann schießt er wie ein Pfeil davon.

Ein schöner Abschluß, eines schönen Urlaubs. Das Wetter wechselt nämlich auf Nieselregen und wir machen uns auf den Heimweg, um das Abendessen aus der Räucherei zu genießen.

Danach werden die meisten Sachen ins Auto gepackt, da wir morgen sehr früh losfahren müssen, um die Fähre zu erwischen.

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Tag 8 - Heimfahrt

 

Nach einer etwas unruhigen Nacht, brechen wir planmäßig um 5:45 auf, nach dem wir schnell einen Kaffee bzw. Kakao getrunken haben und die restlchen Sachen im Auto verstaut haben. Ein letzter Blick auf "unsere" Hütte, Motor starten und das Navi auf den Fährhafen einstellen.

Ich bin noch etwas müde und so wechseln Melanie und ich sicherheitshalber die Plätze und sie fährt den Rest bis zur Fähre. Im Gegensatz zur polnischen Seite finde wir uns diesmal dank guter Beschilderung sofort zurecht und stellen uns in die Schlange zum Check-in. Es dauert nicht lange und wir fahren in den Bauch der Fähre. Mit unserem vorbereiteten Überfahrtsrucksäcken steigen wir die Treppe nach oben und machen es uns im Foyer gemütlich. Wasser, Jause, Bücher - alles was wir brauchen, haben wir dabei. Ein Kaffee aus dem Bordbistro und trotzdem verschlafe ich die Hälfte der Fahrt. Dafür bin ich dan gut ausgeschlafen, als wir pünktlich um 16:30 in Swinemünde einlaufen. Die Wartezeit im Auto, bis sich endlich das Tor der Fähre öffnet zieht sich dahin, aber dann geht es los.

Diesmal fahren wir gleich durch Polen und ersparen uns die kleine innerstädtische Fähre, sowie den langen Weg über Usedom. Wir machen Kilometer und auf Höhe Berlin die erste Pause. Bei der Abfahrt von der Fähre haben uns bei unseren Freunden in Erlangen gemeldet und ausgemacht, daß wir uns 100km vor Ankunft noch einmal melden. Die vielen Baustellen nerven zwar, aber immerhin gibt es diesmal keinen Stau. Kurz nach 23:00 treffen wir in Erlangen ein und werden herzlich begrüßt. Es gibt etwas Warmes zu essen und wir sitzen noch lange zusammen und erzählen unsere Eindrücke vom Urlaub.

Am Sonntag schlafen wir aus, den restlichen Tag verbringen wir auch gemütlich im Wohnzimmer und haben viel Spaß mit unseren Freunden. Abends um acht, brechen wir auf, in der Hoffnung, daß der Verkehr dann erträglich sein wird. Nach einer problemlosen Fahrt treffen wir um 00:40 zuhause ein.

Eines bleibt noch zu sagen: Schweden - wir kommen wieder. "Tack, så mycket, Sverige!"

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